Die didaktische Vorlage Forschendes Lernen von twillo ist lizenziert unter der Lizenz CC 0 (1.0). Ausgenommen von der Lizenz sind die verwendeten Screenshots sowie anders gekennzeichnete Elemente.
Das GitHub-Repository zu diesem Kurs finden Sie hier.
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- Phase 0: Vorbereitung und Ankündigung/Kursinformation
- Phase 1: Problem wahrnehmen
- Phase 2: Finden einer Fragestellung
- Phase 3: Erarbeiten von Informationen und theoretischen Zugängen
- Phase 4: Auswahl und Aneignung von Methoden
- Phase 5: Entwicklung eines Forschungsdesigns
- Phase 6: Durchführung der forschenden Tätigkeit
- Phase 7: Erarbeitung und Präsentation der Ergebnisse
- Phase 8: Reflexion des gesamten Prozesses
Die Kursvorlage zählt aufgrund ihrer Lizenz zu den Open Educational Resources (OER). Möchten auch Sie einen Beitrag zur offenen Hochschullehre leisten? Teilen Sie Ihre Lehrmaterialien auf dem OER-Portal twillo (gefördert durch das Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur).
Sie haben Fragen zu OER im Allgemeinen oder zu diesem Template? Gern steht Ihnen das twillo-Team zur Verfügung. Sie erreichen uns via E-Mail an (mailto:support.twillo@tib.eu).
** Was ist Forschendes Lernen **
Diese didaktische Vorlage Forschendes Lernen von twillo ist lizenziert unter der Lizenz CC 0 (1.0). Ausgenommen von der Lizenz sind die verwendeten Screenshots sowie anders gekennzeichnete Elemente.
Forschendes Lernen ist ein didaktisches Konzept, in dem das eigene Fragen und Untersuchen und somit die Generierung eigenen Wissens im Vordergrund steht:
Studierende..
- entwickeln selbstständig eine für sie relevante Fragestellung
- wählen selbständig die für sie geeignete Methode(n)
- gestalten und reflektieren den gesamten Forschungsprozess
- präsentieren ihre Ergebnisse
Über die selbstständige Entwicklung von Fragestellungen, Methodenwahl, Gestaltung des Forschungsprozesses sowie Reflexion und Präsentation der Ergebnisse eignen sich die Studierenden eine Reihe fachlicher und überfachlicher Kompetenzen an. Beim Forschenden Lernen geht es im Besonderen darum Forschungspraxis zu erleben und eine Forschungshaltung zu entwickeln. Hierfür werden den Studierenden Räume für spezifische Aktivitätsniveaus des Forschens eingeräumt und sie somit in Forschungshandlungen versetzt. Je nach Rahmenbedingungen (zeitliche/personelle Ressourcen) können unterschiedliche Szenarien entwickelt werden.
Das didaktische Template basiert auf der idealtypischen Anordnung der acht Phasen Forschendes Lernen nach Huber (2009:11).
Weiterführende Literatur:
Huber, L. (2009): Warum Forschendes Lernen nötig und möglich ist. In: Huber,L./ Hellmer, J./Schneider, F. (Hrsg.): Forschendes Lernen im Studium. Aktuelle Konzepte und Erfahrungen. Bielefeld, 9–35 HRK (Hrsg.) (2015): Forschendes Lernen. In: Nexus impulse für die Praxis, H. 8. Online verfügbar unter https://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-02-Publikationen/impuls_Forschendes_Lernen.pdf
Hinweise zur Nutzung des Templates
Die hier bereitgestellte Vorlage bildet die acht Phasen des idealtypischen Ablaufs Forschenden Lernens nach Huber in acht Einheiten ab (vgl. Huber 2014) und dient als Grundlage für die Ausgestaltung des individuellen Lehrszenarios. In jeder Phase können inhaltliche Schwerpunkte sowie didaktisch-methodisches Vorgehen festgehalten und Lehrmaterialien hinterlegt sowie interaktive Elemente des Lernmanagementsystem eingebunden werden.
Die Vorlage kann nach Bedarf angepasst werden, indem die einzelnen Phasen neu angeordnet, Teile ausgeblendet oder gelöscht werden. Die Regieanweisungen geben lediglich eine exemplarische Ausgestaltung eines möglichen Lehrszenarios.
Die "Regianweisungen" in dieser Kursvorlage geben Ihnen wichtige Informationen darüber, was Sie in der jeweiligen Lerneinheit beachten müssen und welche Inhalte Sie diesem Template bei einer Nachnutzung hinzufügen sollten.
Schritte für eine Nachnutzung:
- Um diese LiaScript-Vorlage nachnutzen zu können benötigen Sie einen kostenlosen GitHub-Account. Besitzen Sie schon einen GitHub-Account können Sie mit Schritt 2 fortfahren. Falls Sie noch keinen Account bei GitHub besitzen erstellen Sie sich zunächst einen. Hier gehts zur Anmeldung.
- Erstellen Sie nun ein neues Repository für Ihren eigenen Kurs. Zum importieren dieser Vorlage wählen Sie beim erstellen des Repositories die Option "Import a repository" aus. Gebe Sie als URL folgendes an: https://github.com/twillo-lehre-teilen/Template_ForschendesLernen.git. Desweiteren sollten Sie ihrem Repository einen prägnanten Titel für Ihren Kurs geben und es auf "public" stellen, damit LiaScript daraus einen Kurs generieren kann.
- Prüfen Sie nach dem Import, ob die Strukturen und Inhalte der Vorlage korrekt vorhanden sind.
- Zum generieren des Kurses besuchen Sie die LiaScript-Website. Fügen Sie hier die URL zur Kursdatei (.md) innerhalb des Repositories ein und klicken Sie auf "Load Course". Ihr Kurs ist jetzt erstellt und erreichbar über der von LiaScript generierten URL.
- Nun können Sie innerhalb der Markdown-Datei (.md) die Inhalte jeder einzelnen Phase anpassen oder ergänzen. Alle Veränderungen werden dabei automatisch von LiaScript übernommen (Dies kann allerdings einige Minuten dauern). Um das Bearbeiten und Verändern des Kurses zu vereinfachen empfehlen wir Ihnen die Nutzung des Texteditor Atom in Verbindung mit dem LiaScript Plugin "liascript-preview"
- Denken Sie daran, die Regieanweisungen entweder zu löschen oder unsichtbar zu machen. Das Template ist so konzipiert, dass die Regieanweisungen für Lehrende innerhalb des LiaScript Kurses zunächst für jeden sichtbar sind. Möchten Sie dies ändern, sodass die Regieanweisungen innerhalb des LiaScript Kurses für jeden unsichtbar sind, so müssen Sie die Sichtbarkeit der Regieanweisungen in jeder Phase des Lernmoduls in der Kursdatei (.md) anpassen. Die Regieanweisungen finden Sie zu Beginn jeder Lernmodul Phase, sie sind jeweils umklammert von HTML p-tags. Um die Regieanweisungen unsichtbar zu machen muss das Wort "hidden" dem vorangehenden p-tag hinzugefügt werden. Der unten zu sehende Screenshot zeigt wie dies innerhalb der Kursdatei (.md) aussehen würde.
- Überprüfen Sie vor der Freigabe des Kurses, ob die Sichtbarkeit in allen Lernmodul Phasen entsprechend Ihren wünschen eingestellt ist.
**Regieanweisungen für Lehrende**
Ziel der Vorbereitungsphase ist, den Studierenden einen thematischen Einstieg in die Lehr-Lerneinheit zu geben und sie auf den selbstgesteuerten Lernprozess innerhalb des Forschenden Lernens vorzubereiten. Forschendes Lernen kann nur gelingen, wenn Studierende eigenverantwortlich an Ihren Fragestellungen arbeiten. Stellen Sie Ihren aktiven Part klar heraus und machen Sie gleichzeitig Ihre eigene Rolle als Begleitung des Forschungsprozesses deutlich.
Machen Sie die Komponenten des Constructive Alignement für Ihre Studierenden transparent. Für die Bereitstellung der Informationen können verschiedene Medienformate oder Aktivitäten, die das Lernmanagementsystem (LMS) bietet, genutzt werden. Diese (Kurs-)Informationen können mithilfe eines Steckbriefes hinterlegt werden. Die folgenden Aspekte können in dem Steckbrief aufgeführt werden.
Inhalte & Schwerpunkte
Nennen Sie hier die Inhalte und Schwerpunkte Ihrer Veranstaltung. Das Konzept Forschendes Lernen enthält innerhalb der einzelnen Phasen teilweise auch eigene Lernziele. Diese können mit den inhaltlichen Zielen kombiniert oder verfeinert werden. Formulieren Sie die Lernziele so, dass erkenntlich wird, welches Wissen oder welche Kompetenzen nach Abschluss der Veranstaltung vorliegen sollten. Die Ziele können in einfachen prägnanten Sätzen gefasst werden und als Aufzählung angeordnet werden. Zentral ist, dass Sie von den formulierten Leitzielen die Inhalte und Prüfungen ableiten.
Sie können sich an den von Sonntag et al. (2018: 55) formulierten Leitfragen orientieren:
- Welche fachspezifischen Inhalte soll das Seminar vermitteln?
- Welche forschungsbezogenen Kompetenzen sollen erworben werden?
Weiterführende Literatur zum Constructive Alignment finden Sie hier:
Prüfungsform, Leistungsnachweise & Kriterien
Damit die Studierenden auch einschätzen können, welche Leistungen sie am Ende Ihrer Veranstaltung erbringen müssen, hinterlegen Sie die Anforderungen. Nennen Sie die Prüfungsform und worin die Prüfung besteht. Welche Produkte müssen die Studierenden einreichen? Im Sinne des Forschenden Lernens sollten solche "studentischen Produkte" erarbeitet werden, die selbst auch im Wissenschaftskontext der jeweiligen Fachdisziplinen vorherrschen: Wissenschaftliches Poster, Abstract für einen Wissenschaftsartikel, verschriftlichte Vortrag. In Verbindung mit diesen Textgenres kann auch die wissenschaftliche Performance Gegenstand der Prüfungsleistung oder Studienleistung sein. So erhalten Studierende die Möglichkeit ihre Forschungsergebnisse vor einem Publikum zu präsentieren.
Machen Sie durch die Bereitstellung von Informationen oder Hilfsmitteln transparent, welche Kriterien Sie zur Bewertung heranziehen. Fordern Sie von den Teilnehmenden etwa ein wissenschaftliches Poster, so stellen Sie möglichst eine Vorlage oder ein Best-Practice-Beispiel als Orientierungshilfe bereit. In dem Artikel Wissenschaftliche Poster evaluieren. Konzeptionelle Überlegungen zu einem Präsentationsformat in Forschung und Lehre von Stadler-Altmann (CC BY 4.0) erhalten Sie Hintergrundinformationen zum Einsatz von wissenschaftlichen Poster in der Lehre.
- Laden Sie eine Datei hoch mit den Gestaltungskriterien für die Erstellung von wissenschaftlichen Poster (Vorlage Gestaltungskriterien)
- Laden Sie zur Orientierung ggf. eine Vorlage hoch (Postervorlage)
- Laden Sie zur Orientierung ein Best Practice-Beispiel hoch. Klären Sie ggf. mit Studierenden vorheriger Semester ab, ob Sie die Ergebnisse als Best Practice-Beispiele nutzen dürfen.
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es Studierenden einen Zugang zum Themenfeld zu ermöglichen, sodass sie aus diesem heraus Probleme identifizieren, die sie in einem weiteren Schritt wissenschaftlich bearbeiten.
Didaktik
Die Umsetzung im Seminarkontext kann hier unterschiedlich gestaltet werden. Sonntag et al. schlagen vor, den Gegenstand - das Thema des Seminars - gemeinsam zu erforschen, wobei für die Forschungsvorhaben Freiheiten für individuelle Ausprägungen eingeräumt werden können (Sonntag et. al 2018: 14). Eine Einführung in die Thematik kann von der Lehrperson vermittelt werden oder durch geeignete Gruppenmethoden von den Studierenden übernommen werden.
Unter der Berücksichtigung der vorherrschenden Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen:
- (a) Ausgangsproblem wird vorgegeben, z.B. aus dem aktuellen (fachlichen oder öffentlichen) Diskurs
- (b) Ausgangsproblem soll schwerpunktmäßig selbst erkannt werden (geleitet durch Impulse)
- (c) Ausgangsproblem soll selbst erarbeitet & wahrgenommen werden
Methoden & Materialien
Je nach Strukturierungsgrad gilt es in dieser Phase, Impulse für den Zugang zum Themenfeld zu geben. Dies kann mithilfe von ausgewählten Methoden und Materialien erfolgen. Für den Einstieg in Phase 1 bietet sich der Einsatz eines Webquests an (siehe Methodenglossar). Eine mögliche Strukturierung für das WebQuest finden Sie in dieser WebQuest-Vorlage. Geeignete Tools für die Erstellung des WebQuests reichen von einem einfachen Foliensatz bis zu dezidiert auf kollaboratives Arbeiten ausgerichteten Tools wie dem markdownbasierten CodiMD.
Folgende Aufgaben können Sie in das WebQuest integrieren:
- Die Studierenden sollen mithilfe von Bildern aus dem Internet eine Collage entwickeln, aus der die Motivation bzw. der Zugang zum Thema hervorgeht (Bilder-Text-Collage). Als Hilfsmittel können Sie Links zu Bilderportalen mit freien Lizenen an (z.B. Pixabay) anbieten. Die Studierenden sollen sich auf eine Kurzvorstellung ihrer Collage einstellen. (Alternativ: Am besten stellen sich die Studierenden ihre Collagen anschließend gegenseitig vor.)
- Stellen Sie eine Karikatur als stillen Impuls zur Verfügung, die auf ein zentrales Problem hindeutet und diskutieren Sie Annahmen und Interpretationen. Sammeln Sie diese und nehmen Sie sie als Ausgangspunkt für mögliche Forschungsfragen, die im Selbststudium spezifiziert werden. Alternativ können auch wissenschaftliche Artikel für Impulse verwendet werden.
- Stellen Sie einen Fall zum Themenkomplex ihrer Veranstaltung vor und lassen Sie die Studierenden zentrale Probleme oder Fragen identifizieren.
Hilfestellungen
Die Vortragenden sollten in jedem Fall eine Rückmeldung über ihre identifizierten Probleme erhalten, um Sie auf ihrem Weg zur Fragestellung /Forschungsfrage zu stärken und Sie ggf. beim Nachjustieren zu unterstützen. Formulieren Sie daher zusätzlich etwa einen Auftrag für das Peer-Feedback und stellen Sie dazu eine LMS-Funktion (z.B. Forum, oder (Projekt-)Wiki) bereit. (Alternativ: Hierfür können SIe einen Auftrag für ein Peer-Feedback formulieren und dazu eine LMS-Funktion (z.B. Forum, Wiki) bereitstellen.)
💡 Ein Wiki könnte dahingehend umfunktioniert werden, dass es auch als regelmäßiges Dokumentations- und Feedbackinstrument dient.
- Template WebQuest-Vorlage
Collage als Annäherung an ein Problem
Entwickeln Sie mithilfe von Bildern aus dem Internet eine Collage (Text-Bild), aus der ein Problem hervorgeht, das Sie im Zusammenhang mit unserem Thema identifiziert haben.
Begründen Sie Ihre Motivation, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.
- Sie können die Bilderportale Pixabay und flickr bei der Bildersuche nutzen.
- Geben Sie die Bildnachweise bzw. Lizenzangaben korrekt an.
Sie erhalten bei der Vorstellung ihres identifizierten Problems Feedback aus dem Plenum und können diese Rückmeldungen für eine weitere Vertiefung und ggf. Verfeinerung der Problemdefinition nutzen. Sie sollten nach Abschluss dieser Phase eine vorläufige Fragestellung formuliert haben. Diese dient der ersten Literaturrecherche.
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Themenfeld den Forschungsgegenstand für sich definieren und über die kritische Reflexion unterschiedlicher möglicher Fragestellungen eine eigene Fragestellung und erste Hypothesen formulieren.
Didaktik
Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen: "Thema und Forschungsfragen können
- (a) von (...) Lehrenden weitgehend vorgegeben sein
- (b) durch das Curriculum gerahmt sein und innerhalb des Rahmens eigene Entscheidungen ermöglichen
- (c) von den Studierenden eigenständig vorgeschlagen und weitgehend selbst gesetzt" (Reinmann 2019: 164, kursiv im Original)
Bei Strukturierungsgrad b und c können die Studierenden anhand der bereitgestellten Materialien aus Phase 1 eruieren, welche Fragen bereits stichhaltig beantwortet werden und welche sich für (weitere) Forschung eignen.
Methoden & Materialien
Stellen Sie auch für diese Phase geeignete Materialien bereit, die den Prozess des Findens einer Fragestellung unterstützen. Das können fachlich ausgerichtete Materialien (z.B. ein Foliensatz) oder methodische bzw. didaktische Materialien zum Thema Finden einer Fragestellung sein.
Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. das Clustering von Fragen und Interessenfeldern an (siehe Methodenglossar). Für die digitale Umsetzung eignet sich das kostenlose Tool Conceptboard, das Sie im Bereich Materialien verlinken können. Vorgeschaltet können Sie die Ideenfindung mit der Kopfstandmethode über negative Fragen unterstützen: Was steht nicht in Frage? Was weckt nicht Ihr Interesse?
Hilfestellungen
Am Ende dieser Phase sollte eine Fragestellung stehen. Gelegentlich kommt es vor, dass sich diese noch präzisiert oder ändert. Deshalb ist ein moderierter Schulterblick in dieser Phase von großer Bedeutung. Nehmen Sie eine beratende Rolle ein und unterstützen Sie die Studierenden ergebnisoffen bei der selbstständigen Erarbeitung ihrer Fragestellung. Schaffen Sie Räume für Rückbesprechungen. Diese können im Rahmen eines Beratungssettings erfolgen oder als Gruppenphase im Plenum gestaltet werden.
Bieten Sie Termine für Rückbesprechungen an. Als Vorbereitung für die Besprechung kann ein zuvor prägnanter Arbeitsauftrag den Termin strukturieren, z.B. das Ausfüllen und Mitbringen der Vorlage Dreisatz-Test zur Fragestellung
- Stellen Sie z.B. eine Checkliste zur Formulierung einer Forschungsfrage bereit
- Schauen Sie im LMS nach geeigneten interaktiven Elementen und setzen Sie sie ggf. ein (z.B. Foren)
Wenn Sie der Meinung sind, eine Fragestellung gefunden zu haben, überprüfen Sie sie mithilfe des Dreisatz-Tests. Nutzen Sie hierfür die Vorlage Dreisatz-Test zur Fragestellung. Füllen Sie diese die Vorlage aus und senden Sie mir das Dokument per E-Mail zu.
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden zu ihrer Fragestellung Informationen und theoretische Bezüge zusammengetragen und erarbeitet haben.
Didaktik
Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen: Theoretische Inhalte und Grundlagen
- (a) Werden von Lehrenden recherchiert, bereitgestellt und vermittelt
- (b) Werden schwerpunktmäßig selbst recherchiert und erarbeitet
- (c) Werden von Lernenden recherchiert, bereitgestellt und in Gruppen (peer-Verfahren) vermittelt
Methoden & Materialien
Je nach ausgewähltem Strukturierungsgrad stellen Sie auch für diese Phase geeignete Materialien bereit, die den Prozess der Erarbeitung von Grundlagen und theoretischen Zugängen unterstützen. Relevante Theorien und Informationen können in Form von Foliensätzen oder in Form von Literaturlisten bereitgestellt werden. Geben Sie bei Rechercheaufträgen aufgabengeleitete Orientierungshilfen.
Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. ein Gruppenpuzzle (Jigsaw-Methode) an (siehe Methodenglossar).
Formulieren Sie Arbeitsaufträge, z. B. Studierende sollen am Ende der Phase eine kommentierte Literaturliste vorstellen. Sie sollen für jede bibliographische Angabe notieren, für welchen Zweck diese verwendet wird: Definition, Begriffsbestimmung, Merkmale, Dimensionen, Position, Diskussion etc.
Hilfestellungen
Am Ende dieser Phase sollte der konkrete Gegenstand der Forschungsfrage theoretisch beleuchtet sein. Bieten Sie auch hier Räume an, in denen die Studierende in den Austausch kommen. Als Begleitperson des Prozesses ist es wichtig, einen Überblick über den aktuellen Stand der jeweiligen Studierenden bzw. Gruppe zu erhalten, um ggf. weitere Impulse zu geben.
- Kommentierte Literaturliste: Studierende legen eine Literaturliste zu ihrem Forschungsgegenstand an und setzen über die Funktion Kommentare entsprechende Kommentierungen zum ausgewählten Litratur.
Legen Sie eine Literaturliste an, in der Sie über die Kommentarfunktion für jede Literaturangabe einen Bezug zur eigenen Fragestellung herstellen.
Mögliche Leitfragen für die Kommentare:
- Welche Information aus dem Text verarbeite ich in meiner Arbeit?
- Warum beziehe ich mich jeweils auf die Literatur (zur Definition, Begriff, Zustimmung, Abgrenzung, Argumentation, Bestätigung)?
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden über ein adäquates Methodenwissen verfügen, um das Forschungsdesign entwickeln und die Forschung durchführen zu können. Nachdem der Forschungsgegenstand identifiziert wurde, können erste Überlegungen zum methodischen Verfahren angestellt werden.
Didaktik
Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. "Die Wahl eines Forschungsansatzes und die Entscheidung für passende wissenschaftliche Methoden können:
- (a) vom Lehrenden detailliert vorstrukturiert werden
- (b) über Leitlinien seitens des Lehrenden moderiert und entsprechend teilstrukturiert sein
- (c) offen in dem Sinne bleiben, dass die Studierenden die Planung weitgehend in Eigenregie leisten" (Reimann 2019: 164, kursiv im Original)
Methoden & Materialien
Je nach ausgewähltem Strukturierungsgrad stellen Sie auch für diese Phase geeignete Materialien bereit. Die Studierenden sollten sich zunächst durch die Vermittlung des Lehrenden oder durch die Bereitstellung von Literatur relevantes methodisches Wissen aneigenen können. Bei entsprechendem Wissensstand können auch andere Studierende diese Aufgabe übernehmen oder unterstützen. Wichtig ist hier die eigenständige Textarbeit anzusprechen.
Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. eine Fishbowl-Diskussion (siehe Methodenglossar) an. Formulieren Sie ganz konkrete Arbeitsaufträge und holen Sie sich die Ergebnisse ein bzw. lassen Sie die Ergebnisse im Lernmanagementsystem hochladen.
Um die Sichtbarkeit der Projekte in der Veranstaltung zu erhöhen, können Sie einen Elevator Pitch (siehe Methodenglossar) der einzelnen Forschungsprojekte initiieren, Mithilfe eines kurzen Leitfadens können sich die Studierende am Ende der Phase 4 strukturiert auf einen Pitch im Plenum vorbereiten. Überlegen Sie, welche Informationen zu den Projekten in 5 Minuten gegeben werden sollen.
Hilfestellungen
Am Ende können Studierende begründen, warum gerade diese Methode bzw. dieses wissenschaftliche Vorgehen für ihre Forschungsfrage geeignet scheint. Peer to Peer Ansätze können dabei helfen, wichtige Fragen zum vorgestellten Forschungsvorhaben zu stellen und ggf. Vorgehen zu diskutieren. Die lehrende Person moderiert den Prozess.
Bereiten Sie im Rahmen eines Elevator Pitches einen Kurzvortrag vor und erläutern Sie im Plenum Ihr methodisches Vorgehen. Beachten Sie dabei die Aspekte aus der Vorlage (Elevator Pitch).
Im Anschluss des Kurzvortrags können Ihre Kommiliton:innen Ihnen Rückmeldung zu Ihrem geplanten Vorgehen geben.
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden selbstständig ein Forschungsdesign für die Untersuchung ihrer Fragestellung entwickelt haben.
Didaktik
Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. Die Verschriftlichung des Forschungsvorhabens kann:
- (a) vom Lehrenden detailliert vorstrukturiert werden
- (b) über Leitfäden seitens des Lehrenden entsprechend teilstrukturiert sein
- (c) offen in dem Sinne bleiben, dass die Studierenden die verschriftlichung weitgehend in Eigenregie leisten (in starker Anlehnung an Reimann 2019: 164, kursiv im Original)
In einem ersten Schritt entwickeln die Studierenden ihr Forschungsdesign, auf das sie im Anschluss von der Lehrperson und anderen Studiernden ausführlich Feedback erhalten, um es zu optimieren zu können. Eine Begleitung ist hier von Bedeutung, da die Forschungsvorhaben in einem begrenzten Zeitraum realisiert werden müssen.
Methoden & Materialien
Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. ein Reality Check (siehe Methodenglossar) an. Mithilfe gezielter Leitfragen können Studierende ihr Vorhaben kritisch hinterfragen und mithilfe eines Gruppenfeedbacks oder im Rahmen einer Sprechstunde nachjustieren.
Formulieren Sie konkrete Arbeitsaufträge und holen Sie sich die Ergebnisse ein. Das in dieser Phase erarbeitete Teilergebnis könnte ein Element der Studien- oder Prüfungsleistung sein oder als Vorbereitung für diese dienen. Bei der Erstellung eines wissenschaftlichen Posters könnten die Aspekte Relevanz, Fragestellung und Hypothesen, Methoden und Materialien in der Form eines Steckbriefs abgefragt werden.
Hilfestellungen
Am Ende dieser Phase können Studierende vorbereitet in die forschende Tätigkeitkeit übergehen. Bei Projekten mit empirischen Forschungsmethoden müssen in dieser Phase die Erhebungsinstrumente besprochen und ggf. erprobt werden. Hierfür können Kleingruppen gebildet werden. Falls Ihre Hochschule eine Methodenberatung anbietet, können Sie die Studierenden auf die weitere Unterstützungsmöglichkeit hinweisen.
Um die einzelnen Eckdaten sowie Vorbereitungsschritte von der Datenerhebung bis zur Auswertung zu organisieren, empfiehlt es sich einen -mehr oder weniger detaillierten- Zeit- und Arbeitsplan zu erstellen. Hier kann ein einziger Plan für alle Arbeitsschritte erstellt werden. Dieser Plan kann in der Phase 3 Auswahl und Aneignung von Methoden bereits als grobes Orientierungsraster angelegt und schrittweise weiterentwickelt oder angepasst werden. Die Übersicht sollte aber am Ende von Phase 5 Entwicklung eines Forschungsdesigns detailliert vorliegen, um klar zu haben, welche Aufgaben bis zur Datenerhebung (ggf. von wem) abgeschlossen werden sollten.
Entwickeln Sie Ihr Forschungsdesign als Verschriftlichung des geplanten methodischen Vorgehens. Orientieren Sie sich dabei an folgenden Punkten:
- Nennung des Themas
- Herleitung/Benennung der Forschungsfragen
- Theoretische Verortung
- Forschungsstand (aktuelle Bezüge)
- Methodisches Vorgehen (Erhebung und Auswertung, Gang der Untersuchung)
- Literaturliste
- Zeit- & Ablaufplan
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden die Forschung selbstständig durchführen.
Didaktik
Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. "Die Forschungsaktivitäten (...) können:
- (a) von der Lehrperson stark angeleitet sein (Leitlinien für forschende Tätigkeiten, explizite Reflexionsaufgaben etc.)
- (b) mit Anleitung begonnen und dann nur mehr ausschleichend unterstützt werden
- (c) von vornherein allenfalls bedarfsorientiert begleitet werden" (Reimann 2019: 164, kursiv im Original)
Studierende und Lehrende stehen Irrtümern im Forschungsprozess offen gegenüber und sehen sie als lehrreichen Ausgangspunkt für Umwege oder zufällige Entdeckungen. Für die Durchführung der Forschung wird ein entsprechend großzügig zeitlicher Rahmen gesetzt.
Die Erprobung der spezifischen Methoden sollte vor allem in kleineren Gruppen erfolgen. Hierfür können Lehrende Materialien bereitstellen. (z.B. Leitfaden, Beobachtungsprotokoll, Transkription von Interviews oder eine Übersicht von methodischen Schritten spezifischer Erhebungs- oder Auswertungsmethoden). Gestalten sich die Auswertung und Analyse kompliziert, unterstützen Lehrende und andere Studierende.
Methoden & Materialien
Methodisch bietet sich in dieser Phase für den Austausch zu Zwischenergebnissen der Gallery-Walk an (siehe Methodenglossar). Je nach Arbeitsstand und Bedarf können die Studierenden an einem oder mehreren angebotenen oder festgelegten Terminen ihre Zwischenergebnisse präsentieren und diskutieren lassen.
Hilfestellungen
In dieser Forschungsphase kommen regelmäßigen Sprechstundenangeboten eine besonders große Bedeutung zu.
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Forschungsergebnisse erarbeitet und im Plenum vorgestellt wurden.
Didaktik
Unter der Berücksichtigung der vorherrschenden Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. Die "Präsentation und Diskussion der Ergebnisse
- (a) erfolgen primär intern innerhalb der Veranstaltung, wobei eine prinzipielle Zugänglichkeit der Ergebnisse sichergestellt sein muss (weil man sonst nicht von Forschung sprechen könnte),
- (b) finden in unterschiedlicher Weise teilöffentlich statt, etwa über studentische Forschungskonferenzen oder im Austausch mit anderen Hochschulen und Partnerinnen, über eigene Publikationsorgane etc.
- (c) fließen in die wissenschaftliche Gemeinschaft ein und werden in dem Sinne öffentlich, dass Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationsorganen, auf Veranstaltungen außerhalb der Lehre oder anders mit prinzipiell unbegrenzter Reichweite zugänglich gemacht werden." (Reimann 2019: 166, kursiv im Original)
Methoden & Materialien
Methodisch bietet sich in dieser Phase eine offene Posterpräsentation an. Postersession im Rahmen der Lerhveranstaltung, Fachtag im Fachbereich oder die Möglichkeit die wissenschaftlichen Poster auf themenspezifische Fachkonferenzen zu präsentieren (Gallery Walk). Weitere geeignete Methoden können Sie unserem Methodenglossar entnehmen.
Hilfestellungen
Verweisen Sie noch einmal auf die Hilfestellungen z.B. Gestaltungskritrien von wissenschaftlichen Poster oder auf die Postervorlage.
- Studierende können in einem Ablagebereich, den Sie im LMS anlegen, ihre Poster hochladen. Diese Anlagestruktur können Sie durch geeignete LMS Elemente (z.B. Verzeichnis o.ä.) voranlegen.
**Regieanweisungen für Lehrende**
Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden die eigene Forschung und die gemeinsame Arbeit im Plenum reflektieren.
Didaktik
Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. Die Reflexion des gesamten Prozesses kann durch Feedbackstrukturen während der gesamten Veranstaltung gesichert werden. Hierfür können Sie für Feedback-Prozesse
- "(a) die Studierenden selbst einbeziehen, also Peers, und diese anregen und anleiten, sich untereinander Rückmeldung im Verlauf der Forschung zu geben,
- (b) sich selbst als Lehrender (oder auch Tutoren) gezielt an bestimmten Stellen einplanen und/oder
- (c) Externe einbinden (z.B. Kooperationspartnerin der Forschung oder potenziell Interessierte an den Forschungsergebnissen)." (Reimann 2019: 165)
Abschließend können die Studierenden sowohl den Forschungsprozess wie auch ihren eigenen Lernfortschritt reflektieren.
Methoden & Materialien
Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. eine Auswertungszielscheibe an (siehe Methodenglossar).
Hilfestellungen
Sollte ein Forschungsprojekt vermeintlich gescheitert sein, regen Sie zur Reflexion an: Was sind Gründe für fehlende Daten? Passte die Erhebungsmethode vielleicht nicht zur Auswertungsmethode? Ganz gleich, wie es zum Abbruch oder zur Nicht-Fertigstellung gekommen ist, sollte darauf hingewiesen werden, dass auch in Forschungsprojekten außerhalb des Studiums Fehler, falsche Annahmen und Scheitern immer möglich sind und letztlich Ausgangspunkte für neue Fragen oder Herangehensweisen sein können.